Die Arbeitsgruppe Inkontinenz der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie (DGG) hat Studien zur Harninkontinenz zusammengetragen, gesichtet und mit Blick auf die Anwendung auf ältere Patienten bewertet – und die Ergebnisse in einer aktualisierten Leitlinie zu Harninkontinenz veröffentlicht. Diese hat nun den S2e-Status der zertifizierenden Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) erhalten. Damit ist offiziell bestätigt, dass eine systematische Evidenz-Recherche stattgefunden hat. Mehr lesen
Leitlinie
Ernährungsprobleme bei Demenz: Erste weltweite Leitlinie erschienen
Eine international besetzte Autorengruppe der Europäischen Fachgesellschaft für klinische Ernährung und Stoffwechsel (ESPEN) hat kürzlich die weltweit erste evidenzbasierte Leitlinie zum Umgang mit Ernährungsproblemen bei Menschen mit Demenz veröffentlicht. Diese enthält 26 konsentierte Vorschläge. So empfehlen die Fachleute beispielsweise einzelne Nährstoffe nur zum Ausgleich eines erwiesenen Mangels zu supplementieren. Künstliche Ernährung sollte nur bei leichter und mittelschwerer Demenz als vorübergehende Maßnahme zur Überwindung einer Krisensituation eingesetzt werden. Die in englischer Sprache verfasste Leitlinie kann hier (pdf, 0,5 MB) kostenlos heruntergeladen werden.
Urteil des Bundesgerichtshofs: Leitlinien sind noch keine Standards
Wenn sich Ärzte an Leitlinien halten, dann kann sie dies haftungsrechtlich entlasten. Allerdings gibt es keinen Automatismus. Die Ärztezeitung berichtet über ein Urteil des Bundesgerichtshofs (pdf) vom 15.4.2014 (Az. VI ZR 382/12), in dem klargestellt wird, dass Leitlinien „nicht unbesehen mit dem medizinischen Standard gleichgesetzt werden“ dürfen. Man müsse nicht die Leitlinien anderer Fachgebiete kennen oder künftige Leitlinien voraussehen. Diese Rechtsgrundsätze sind durchaus auf den Pflegebereich übertragbar: Leitlinien sind noch keine pflegerischen Expertenstandards.